UHH-Patenschaft für SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Die Universität Hamburg folgt dem Leitbild „Innovating und Cooperating for a Sustainable Future“ und agiert dabei im Kontext der Agenda 2030, um eine systematische Bearbeitung der „Sustainable Development Goals“ (SDGs) der Vereinten Nationen zu leisten.
Um diese Zielstellungen zu erreichen, werden einjährige Patenschaften (Laufzeit: November 2018 bis Oktober 2019) für die SDGs an Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer der Universität Hamburg vergeben, die bereits Vorarbeiten zu den entsprechenden SDG-Themen geleistet haben. Neben der Auszeichnung von bereits bestehendem wissenschaftlichem Engagement für nachhaltigkeitsbezogene Themen ist mit der Patenschaft der Aufruf verbunden, sich mit anderen Patinnen und Paten zu dem jeweiligen SDG zu vernetzen.
So soll das Thema Nachhaltigkeit an der Universität Hamburg gestärkt, wissenschaftliche Beiträge zu den SDGs herausgearbeitet und Schnittstellen zwischen den Zielen sichtbar gemacht werden. Gleichzeitig soll zur kritischen Reflexion der Ziele angeregt werden.
Vorstellung von Wolfgang Menz als Pate für SDG 8:
Was sind Ihre Forschungsschwerpunkte bzw. aktuellen Forschungsprojekte? Welchen Bezug haben diese zu „Ihrem“ SDG?
Ich untersuche neue Formen von Arbeit – etwa in Zusammenhang mit Prozessen der Digitalisierung, der Vermarktlichung und der Reorganisation – im Hinblick auf ihre Folgen für die Arbeitssubjekte: Was bedeuten neue Arbeitsformen für das Verhältnis von Arbeit und Privatleben? Entstehen neue Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten, neue Formen von Belastungen? In welchem Verhältnis stehen subjektive Ansprüche an Arbeit zu neuen Formen der Arbeitsorganisation?
Damit ist das Thema „decent work“ im Kern berührt: Wie kann Arbeit organisiert und gestaltet werden, so dass die Ansprüche und Interessen der Beschäftigten berücksichtigt werden?
Aktuelles Forschungsprojekt: „MASTER – Management ständiger Erreichbarkeit“.
Wie kamen Sie zu diesem Thema? Woher kommt Ihr Interesse?
Arbeits- und Leistungsbedingungen sowie subjektive Ansprüche an Arbeit – etwa Fragen der Gerechtigkeit – stehen bei mir seit jeher im Zentrum meiner Forschung. Wie „gute Arbeit“ gestaltet werden kann oder – genauer gefragt – was überhaupt Bedingungen und Kriterien für „gute Arbeit“ sind, ist für mich daher von zentraler Bedeutung. Die Frage nach „Nachhaltigkeit“ weitet die Frage nach „guter Arbeit“ noch einmal aus, indem sie auch nach den Nebenfolgen von Arbeit und Wachstum für Dritte fragt.
Welche Aktivitäten planen Sie im Rahmen der SDG-Patenschaft? Welche Möglichkeiten sehen Sie in der (interdisziplinären) Vernetzung mit den anderen Mitgliedern Ihres Patenteams?
Denkbar wäre etwa ein Fokus auf die Frage, wie aktuelle Prozesse der Finanzialisierung und Digitalisierung von Arbeit und Ökonomie im Hinblick auf Kriterien der Nachhaltigkeit zu analysieren und zu gestalten sind. Sinnvoll wäre etwa ein gemeinsamer Workshop mit Expert*innen und Forscher*innen der UHH – auch im Hinblick auf weitere SDG – um die Vernetzung der Uni mit weitere Forschungsinstitutionen zu befördern.
Gibt es einen Bezug zwischen Ihrem Thema und einem/mehreren der 16 weiteren SDGs?
Die Frage nach „guter Arbeit“ („decent work“) berührt viele der weiteren SDGs, insbesondere Fragen der Geschlechtergleichheit (SDG 5), von Ungleichheit (SDG 10) sowie von industrieller Entwicklung und Infrastruktur (SDG 9).
Einrichtung
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Fachbereich
Sozialökonomie, Soziologie
Forschende
Prof. Dr. Wolfgang Menz
Kontakt
Tel.: +49 40 42838 9889 E-Mail: wolfgang.christian.menz"AT"uni-hamburg.de
Projektlaufzeit
November 2018 bis Oktober 2019
Interne Partner
Prof. Dr. Jürgen Beyer (WiSo)
Finanziert durch
KNU
Links
Weitere Projekte
- Prävention in Pflegeeinrichtungen (Prof. Dr. Bettina Wollesen)
- Gefährdungsbeurteilung bei flexiblen Beschäftigungsverhältnissen und multikulturellen Belegschaften (Dr. Christine Busch)
- Standards Guter Arbeit - Teilprojekt "Gefährdungsbeurteilung bei Flexiblen Beschäftigungsverhältnissen und Multikulturellen Belegschaften für Standards guter Arbeit" (Dr. Christine Busch)
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- Schriftspracherwerb gehörloser Menschen zur Förderung inklusiver Teilhabe am Arbeitsmarkt (Prof. Dr. Barbara Hänel-Faulhaber)
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- Standards Guter Arbeit und ihre Wirkungen auf die Nachhaltigkeit der Erwerbs- und Leistungsfähigkeit - Teilprojekt "Spiritualität und Religiosität am Arbeitsplatz" (Prof. Dr. Dorothea Alewell)
- Workplace characteristics and job satisfaction – The moderating role of gender (Karla Brinck, Sina Otten)
- Is there a new meaning to work? – Change of social work values in Germany between 1991 and 2016 (Karla Brinck)
- Gender-Specific Personality Traits and Their Effects on the Gender Wage Gap: A Correlated Random Effects Approach using SOEP Data (Sina Otten)
- Strategisches Personalmanagement in Krankenhäusern (Prof. Dr. Jonas Schreyögg)
- Teilprojekt "Gleichstellung, Antidiskriminierung und Diversity Management in neuen Beschäftigungsformen" (Prof. Dr. Daniela Rastetter, Dr. Anna Mucha)
- Produktionen von Vielfalt – Eine Dispositivanalyse von Diversity (Management) in Organisationen (Dipl.-Soziologin Wiebke Frieß)
- Humanities Centre for Advanced Studies "Futures of Sustainability: Modernization, Transformation, Control" (Prof. Dr. Sighard Neckel (Director), Prof. Dr. Frank Adloff (Director), Sören Altstaedt, Dr. Philipp Degens, Dr. Benno Fladvad, Martina Hasenfratz, Iris Hilbrich, Dr. Sarah Lenz)
- Standards Guter Arbeit - Teilprojekt "Arbeit Anwendung des AGG und weiterer Gleichbehandlungsgesetze in der betrieblichen Praxis" (Prof. Dr. Daniela Rastetter)
- Standards Guter Arbeit - Teilprojekt "Aushandlung und Realisierung von Standards des Arbeitsschutzes am Beispiel der Europäischen Arbeitszeitrichtlinie" (Prof. Dr. Florian Schramm)
- Standards Guter Arbeit - Teilprojekt "Digitale Plattform-Unternehmen und Standards Guter Arbeit - ein Vergleich digital Erwerbstätiger in Deutschland und den USA" (Prof. Dr. Jürgen Beyer)
- Grand Challenges & New Forms of Organizing (Ali Aslan Gümüsay)
- eHRM – Chancen und Risiken für Antidiskriminierung und Gleichstellung (Daniela Rastetter, Anna Mucha)
- Working Group Business and Human Rights Arbitration (Anne van Aaken, member of the drafting committee; Chair of the working Group, former ICJ Judge Bruno Simma, , )
- DFG-Kolleg-Forschungsgruppe „Zukünfte der Nachhaltigkeit: Modernisierung, Transformation, Kontrolle“ (Prof. Dr. Sighard Neckel (Kolleg Leitung), Prof. Dr. Frank Adloff (Kolleg Leitung), Sören Altstaedt, Dr. Philipp Degens, Dr. Benno Fladvad, Martina Hasenfratz, Iris Hilbrich, Dr. Sarah Lenz)