UHH-Patenschaft für SDG 10: Weniger Ungleichheiten
Die Universität Hamburg folgt dem Leitbild „Innovating und Cooperating for a Sustainable Future“ und agiert dabei im Kontext der Agenda 2030, um eine systematische Bearbeitung der „Sustainable Development Goals“ (SDGs) der Vereinten Nationen zu leisten.
Um diese Zielstellungen zu erreichen, werden einjährige Patenschaften (Laufzeit: November 2018 bis Oktober 2019) für die SDGs an Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer der Universität Hamburg vergeben, die bereits Vorarbeiten zu den entsprechenden SDG-Themen geleistet haben. Neben der Auszeichnung von bereits bestehendem wissenschaftlichem Engagement für nachhaltigkeitsbezogene Themen ist mit der Patenschaft der Aufruf verbunden, sich mit anderen Patinnen und Paten zu dem jeweiligen SDG zu vernetzen.
So soll das Thema Nachhaltigkeit an der Universität Hamburg gestärkt, wissenschaftliche Beiträge zu den SDGs herausgearbeitet und Schnittstellen zwischen den Zielen sichtbar gemacht werden. Gleichzeitig soll zur kritischen Reflexion der Ziele angeregt werden.
Vorstellung von Ingrid Gogolin als Patin für SDG 10:
Was sind Ihre Forschungsschwerpunkte bzw. aktuellen Forschungsprojekte? Welchen Bezug haben diese zu „Ihrem“ SDG?
Sustainable Development Goals können nicht realisiert werden, wenn ihr Sinn und Zweck nicht so kommunizierbar ist, dass die Mitglieder der Gesellschaft sie verstehen und in Maximen des Handelns übersetzen können. Angesprochen ist hier die Dimension der Bildung für nachhaltige Entwicklung im Allgemeinen. Im Speziellen aber ist es mein Forschungsinteresse zu eruieren, welche sprachlichen Fähigkeiten für das Verstehen von komplexen Ansprüchen an das eigene Handeln im Kontext der Nachhaltigkeit erforderlich sind und wie es erreicht werden kann, dass Heranwachsende über solche Fähigkeiten verfügen lernen. Diese Frage stellt sich noch einmal zugespitzt angesichts des Umstands, dass die Bevölkerung in der BRD – wie in den meisten Regionen der Welt – multilingual ist. Es sind also komplexe Transferleistungen vom wissenschaftlichen Wissen über Nachhaltigkeit zum alltäglich verbreiteten Wissen über Nachhaltigkeit und zur Fähigkeit, nach dem Wissen zu handeln, in einer sprachlich und kulturell heterogenen Gesellschaft zu erbringen.
Beispielhaft dafür steht das Verbundprojekt "Mehrsprachigkeit als Ressource der Nachhaltigen Universität".
Wie kamen Sie zu diesem Thema? Woher kommt Ihr Interesse?
Meine Forschung dreht sich generell um die Frage, wie es gelingen kann, gesellschaftliche Kohärenz in einer zunehmend komplexen, durch Diversität geprägten Lage zu erhalten (wo sie gegeben ist) bzw. zu erreichen. Bildung ist dafür eine Grundlage, aber gewiss keine Garantin. Zugang zu und Handlungsfähigkeit in komplexen Sachverhalten zu ermöglichen, ist eines der Ziele von Bildung. Sustainable Development ist hierfür ein Exempel.
Gibt es einen Bezug zwischen Ihrem Thema und einem/mehreren der 16 weiteren SDGs ?
Ziel 4 (Bildung) ist ein offensichtlicher Bezug, aber die Fähigkeit, den Anspruch zu verstehen und im besten Falle danach zu handeln, ist eine Grundlage sine qua non dafür, dass die Mitglieder einer Gesellschaft an der alltäglichen Realisierung von SDGs mitwirken.
Institution
Educational Science
Department
Allgemeine, Interkulturelle und International Vergleichende Erziehungswissenschaft (EW 1)
Researcher
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ingrid Gogolin
Contact
Tel.: +49 40 42838-3398 Mail: SekGogolin"AT"uni-hamburg.de
Project duration
November 2018 bis Oktober 2019
Internal partner
Prof. Dr. Melanie Krause (WiSo)
Funded by
KNU
Links
Center for a Sustainable University
Mittelweg 177
20148 Hamburg
www.nachhaltige.uni-hamburg.de